06 August 2008

Etwas verspätet: Redwoods und Goodbye California

Die wunderbare Pazifikküste - wie gemalt, aber immer unter einem mindestens leichten Nebelschleier

Zwischen Eureka und Crescent City liegt ganz im Norden Kaliforniens nun der Redwood National Park, in dem der durchreisende Tourist unbedingt nach links und rechts ein paar Abstecheer machen sollte, wenn für mehr die Zeit nicht reicht. Hier gibt es nämlich direkt durch die Mammutbaumwälder angelegte Pfade, die sich leicht von der Straße aus erlaufen lassen. Gelegentlich kann man auch dem einen oder anderen Elch Guten Tag sagen, und zwar ziemlich direkt ins Gesicht, denn die Tiere stehen in unmittelbarer Nähe zu den Pfaden.
Die ganze Gegend, die Wälder mit diesen unglaublich hohen Bäumen mit ihren mächtigen Stämmen und dem Farn, das den ganzen Boden bedeckt, kommt einem alten Star-Wars-Fan wie mir sehr bekannt vor. Die Endor-Szenen aus "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" wurden in solch einem Wald gedreht.

Der Star-Wars-Fan weiß Bescheid: gleich hüpfen die Ewoks durch's Farn...

Ich weiß zwar nicht genau, ob es nun im Redwood National Park war, aber auf jedem umliegenden Baumstamm könnte gleich die Ewok-Parade daherschreiten und hinter jeder Wegbiegung könnte die nächste Abteilung Sturmtruppler erscheinen - aber nur in der Vorstellung. Einstweilen muss ich mich mit Elchen zufrieden geben... Die Redwood-Wälder in Kalifornien sind tatsächlich noch echte Urwälder und nur die angelegten Pfade und Straßen durchschneiden die Urwaldstimmung. Ansonsten bleibt alles so, wie es steht und fällt, Baumstämme liegen wild übereinander und bilden schon mehrere Schichten.

Dann und wann wird es nötig, mal wieder einen Pfad freizuräumen...
Übrigens liegt der Durchmesser dieses Stammes bei ungefähr 2 Metern.

Vertrocknetes und morsches Holz überall und dazwischen steigen die kerzengeraden Stämme der Redwoods in den Himmel und den Boden bedeckten Farne. Kein Wunder, dass diese Natur viele viele Menschen anzieht. Und so gibt es wie in fast jedem Park auch hier viele Campgrounds und RV-Parkplätze für die Urlauber, die länger im Park bleiben. Ich selbst muß weiter, biege aber nochmal mit meinem Auto auf die Küstenstraße des Parks ab, die nun eigentlich keine richtige Straße mehr ist. Sie ist nicht viel mehr als eine Schotterpiste, über die ich mit meinem Auto - eine Riesenstaubwolke hinter mir herziehend - so richtig schön langbrettern darf. Kein Mensch weit und breit, kein Gegenverkehr, keine Elche.

Ständig verändert der ewig anbrandende Ozean die Küste.

Nach dem Redwood Park heißt es nun leider auch Abschied nehmen von Kalifornien. Nördlich von Crescent City, der letzten größeren Stadt des Staates liegt die Grenze nach Oregon, die ich, wieder auf dem Küstenhighway 101 überquere und dann noch bis Gold Beach fahre, mit etlichen Zwischenstopps an den Vista Points, die jedesmal einen neuen Einblick in die Pazifikküste erlauben. Zum Nachmittag hin lichtet sich sogar der allgegenwärtige Nebel und als ich im Hotel Beachcomber einchecke, strahlt die Sonne bis zu ihrem Untergang im Ozean gegen 20.30 Uhr.
Entgegen der Versprechungen der Hotelangestellten gibt es hier kein so richtig funktionierendes Internet (dieser Umstand wird baldmöglichst bei den Google-Earth-Hotel-Bewertungen eingestellt). Deshalb muß dieser Artikel mit Verspätung veröffentlich werden. Ich begnüge mich derweil mit dem verrückten US-Fernsehen, etwa in der Art: das harte Leben der Polizisten von Miami Beach... und überlege, wie wohl die Tsunami­-Warnsirene klingt. Überall stehen hier die Schilder rum und weisen darauf hin, dass das ganze Gebiet Tsunami-gefährdet ist. Aber da ich nun schon das Erdbeben von Los Angeles verpaßt (oder besser: nicht bemerkt) habe, wird wohl auch eine eventuelle Flutwelle unbemerkt an mir vorübergehen. Auf jeden Fall hat mein jetziges Hotelzimmer einen Teil-Blick auf den Ozean und natürlich dringt die ständig brausende Brandung bis ins Zimmer (akkustisch).
Soweit für heute. Ich bin gespannt, wann ich den Artikel einstellen kann.

1 Kommentar:

Mirko hat gesagt…

Hallo Michael,
durch deine Erwähnung der entspechenden STAR-WARS-Episode und der Ewoks hast du mich eines weitschweifigen Kommentares zu dem Thema beraubt !
*grummel*
Hast ja recht, diese Assoziation drängt sich dem SW-Kenner wirklich auf und außerdem ist das hier dein Spielplatz. :-))))

Mann, ist das schön da !
Wenn ich den 2m-Stamm als Maß nehme, ist auch das umgebende Grünzeug gut geeignet, ganze Heerscharen von abenteuerlustigen Wanderern, die leichtfertig den Weg verlassen, auf Nimmerwiedersehen zu verschlingen.
Ich erwarte natürlich zu gegebener Zeit auch das/die Portrait-Foto/s des/der Elche/s im INet besichtigen zu können.

Viel Spass und allzeit gute Fahrt.
Mirko