30 September 2016

Dubai in zwei Tagen

Heute war der zweite und leider auch schon wieder letzte Tag in Dubai. Da man sich in so kurzer Zeit nicht alles vornehmen kann (zB. fällt "meine" Wüstensafari aus...), beschränkten wir uns neben der gestrigen Bustour auf den Besuch des Dubai Creek am heutigen Freitag, was auch noch eine Rolle spielen wird.
Der Creek ist Dubais historischer Hafen, von der Natur geschaffen und irgendwann mal ausgebaggert, damit er leistungsfähiger wird. Letztendlich ist das nur zeitlich gelungen, denn draussen, an der Küste gibt es inzwischen zwei Hochseehäfen, wo alle Schiffe über Dhau-Grösse festmachen und das tun, womit Dubai gross geworden ist: Waren annehmen und wegschaffen. Kurz gesagt: mit Handel. Im Creek geht es heute zum einen Teil touristisch zu, d.h. wir haben eine kleine Hafenrundfahrt gemacht, genau wie viele andere Menschen. Andererseits wird tatsächlich mit den Dhaus, diesen komischen grossen Holzschiffen, Handel betrieben, und zwar von Dubai aus über den Persischen Golf nach Pakistan, Indien, Afrika. Nur die Kühlschränke und Klimaanlagen von Samsung, LG usw, die in grossen Kartons und ebenso grossen Mengen auf den Kaimauern warten, die gehen auf direktem Wege über den Golf und unter Umgehung aller Embargos direkt in den Iran.

Dubai wird seiner Verantwortung als Handelsposten gerecht: Kühlschränke für Iran.
Den ganzen Tag lang kann man sich am Creek herumtreiben, in Cafés sitzen oder die Souks durchstreifen und überall, wirklich überall Gold, Gewürze und Touristen-Nippes anschauen, wenn nicht, wie heute, Freitag wäre. In einem so muslimischen Land wie die Emirate hatten heute Vormittag und bis zum frühen Nachmittag ca. 80 Prozent der Geschäfte geschlossen. Das machte die Gassen und Strassen ruhig und durchlässig, doch leider kam bei mir kein so richtig orientalisches Gefühl auf. Andererseits waren die Sitzbänke in den Souqs für uns frei und wettermässig war es wie gestern: 30+ Grad Celsius. Und die Händler waren sicher genauso aufdringlich wie sonst auch.
Am besten fand ich die Gewürzläden mit ihrem Angebot an Safran: riesige Mengen, in offenen Plastik-Behältern, tonnenweise aus Iran herangeschafft. Was mich bloss wunderte: in Europa kostet Safran im Supermarkt 3 Euro pro 0,1 Gramm, fast so viel wie Gold...

Im Gewürz-Souq: unten rechts, das soll Safran sein.
Zwischen zwölf und eins verrichteten die Gläubigen ihre Gebete, teils in den Moscheen, deren Prediger per Lautsprecher direkt auf die Strasse übertragen wurden (Mehrzahl...), teils in den Gassen direkt mit den Gebetsteppichen auf dem Strassenpflaster. Ich fand das sehr beeindruckend, habe mich aber nicht getraut, die Menschen dabei zu fotografieren.

Tradition, Religion, Moderne - in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein seltsamer Mix

Für uns ging es dann gegen 16 Uhr zurück in die Downtown Dubai zu unserem Hotel. Zwei Tage Orient sind damit vorüber, denn morgen früh gegen 10 Uhr starten wir in Richtung eines ganz anderen Kulturkreises: ins Reich der Mitte!
Wenn wir dann in China sind, und evtl. noch etwas Zeit ist, gibt es noch einen Bericht aus Dubai mit allem, was von heute und gestern übrig geblieben ist. Das könnte noch etliche Beiträge ergeben...


Dhaus im Creek. Damit die schönen Schiffe nicht kaputtgehen, muss man sie ordentlich mit alten Autoreifen polstern.

Nochmal im Souk: ein indonesischer Blumengirlanden-Laden. Heute geöffnet.

PS: Ich habe auf dem Notebook kein Bildbearbeitungsrogramm, daher sind fast alle Bilder hier so, wie sie aus der Kamera kommen (ausser die quadratischen, die sind für Instagram bearbeitet)

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