26 Juli 2010

New York empfängt mit Regen

Nun ist die Zeit in Palo Alto auch schon wieder vorüber und ich bin weitergereist nach New York City, um dort noch für eine weitere Woche bei Freunden zu bleiben. Vorher stand noch ein fettes Kalifornien-Abschluß-Programm im Silicon Valley auf dem Plan sowie die Klärung unvorhersehener Schwierigkeiten. Zum Beispiel hatte Bens Autoversicherung die Versicherungs-Police gecancelt. Er hatte dort nachgefragt, wie es mit den Kosten bei einem neuen Auto aussieht und die Dame am Telefon hatte das als Kündigung verstanden und so war plötzlich das alte Fahrzeug nicht mehr versichert. Keine Haftpflicht, keine Kasko... Ben war stinksauer und meinte nur: das ist Amerika, man hat es nur mit [.....] (hier irgendwelche Schimpfwörter einsetzen) zu tun, die von nichts eine Ahnung haben.
Den Freitag hatte sich Ben freigenommen und wir sind im typischen Morgennebel von San Francisco losgefahren, über die Golden Gate Bridge bis zum Muir Woods National Monument, in der nördlichen Bay Area. Muir Woods ist bei weitem nicht so groß, wie ein Nationalpark, doch hier findet sich eine beachtliche Zahl von Redwood-Bäumen. Es sind die letzten Küstenmammutbäume, die in der Region von San Francisco noch existieren und jetzt von vielen Touristen und Ausflüglern bewundert werden. Der Rundgang ist allerdings in kurzer Zeit über die angelegten Pfade und Wege machbar, so klein ist der Park. Nach dem Park ging es nach Sausalito, bekannt für seine Hausboote, die dort im Hafen liegen. Die habe ich nun aber gar nicht gesehen, denn die Zeit war schon fortgeschritten. So sind wir zur "Bühne" von Bill Dan gelaufen. Diese ist eigentlich nichts weiter als der steinige Strand. Der Künstler Bill Dan läßt dort die Steine "tanzen". Skulpturen, die sich scheinbar jeder Schwerkraft widersetzen und bei deren Anblick man nicht glaubt, dass hier keinerlei Kleber oder irgendwelche Stahlstifte zum Einsatz kommen. Einfach unglaublich.

Bill Dan's Steine, im Hintergrund die Skyline von San Francisco

So geht das

Irgendwann muss man sich aber wieder losreissen von diesen tanzenden Steinen und wir mussten auch langsam wieder den Heimweg antreten, auf dem wir noch einen Zwischenstopp auf an den Aussichtspunkten zur Golden Gate Bridge einlegten. Wir, also die Eltern, das kleine Baby und ich brauchten auch auch noch etwas Schlaf, denn das Programm sollte am nächsten Tag ja noch weitergehen.
Für den Samstag waren noch der Besuch einiger Silicon-Valley-Sehenswürdigkeiten sowie der Besuch einer Grillparty vorgesehen. Also ging es morgens los und wir besuchten erstmal den Ort, an dem "alles begann". Wie bereits beschrieben, entstand das Technologie-Zentrum aus Aktivitäten der Stanford University bzw. deren Studenten. Das erste Produkt, dass das Valley hervorbrachte, war ein Tonfrequenzgenerator, der in einer Garage zusammengeschraubt wurde. Diese Garage gilt gemeinhin als Geburtsort des Silicon Valley und kann heute noch (von aussen) besichtigt werden. Die Firma gibt es auch noch, sie heißt Hewlett-Packard (HP) und ist auch heute noch bestens bekannt.

Diese Garage hat das erste Produkt des Silicon Valley ausgespuckt. Heute heißt die Firma Hewlett-Packard...

Nach der HP-Garage ging es nach Moutain View, einem anderen Epizentrum. Hier, zur Bay hin hat Google seinen Sitz und der besteht aus so vielen Gebäuden, dass das Unternehmen für den Verkehr dazwischen knallbunte Fahrräder zur Verfügung stellt, die überall herumstehen und benutzt werden können (glaubten wir, wir haben es leider nicht ausprobiert). Die Fahrräder sind so bunt, die können nur hier bei Google zu Hause sein. Sogar die Reifen sind grün.
Nach diesem Ausflug ging es gleich weiter nach San Jose zu einer typisch amerikanische Grillparty mit Pool und Party-Musik über das ganze Grundstück und die Nachbarschaft. Was tun mit den Nachbarn? Gleich mit einladen. Es war ein sehr unterhaltsamer Nachmittag und ein schöner Abschluss in Kalifornien, denn am nächsten Morgen ging es über San Francisco mit dem Flugzeug nach New York. Ein Flug von knapp 5 Stunden, eine Stunde weniger als lt. Flugplan vorgesehen.

Drei Google-Fahrräder und ein Einheimischer...

New York empfängt seine Gäste an diesem Tag mit einem gewaltigen Gewittersturm, der schon vom Flugzeug aus zu bewundern war und rechtzeitig über den Flughafen hereinbrach, als ich das Terminal verließ. Bloß gut, dass die Passenger Pick Up Area großzügig überdacht war. Das Gewitter hatte dann auch zur Folge, dass Mark und Beth verspätet eintrafen. Straßen waren überflutet und Bäume umgebrochen, was zu längeren Verzögerungen führte (vor allem deshalb, weil die amerikanischen Autofahrer so sehr langsam an solchen Stellen vorbeifahren, nicht aus Sicherheitsgründen, sondern um die Sachen zu sehen...). Irgendwie ging dann aber alles gut und gegen 19.00 Uhr waren wir endlich in Connecticut und konnte uns dem letzten Tageshöhepunkt widmen: Grill-Essen, amerikanisches Bier (Samuel Adams), Wein und zum Abschluß kubanische Zigarren auf der Patio.
Nach der Westküste folgt nun also noch eine Woche an der - ganz anderen - Ostküste. Hier ist es wesentlich schwüler, etwas hektischer und nicht so ganz gegensätzlich wie der Westen.

2 Kommentare:

Mirko hat gesagt…

Ich habe schon an anderer Stelle gelesen, dass in Amerika die Berufsausbildung einen anderen Stellenwert als bei "uns" hat. Viele lernen dort scheinbar ihren Job erst während sie ihn tun. Das ist sicher unkritisch, wenn man Rasen mäht, jedoch nicht ganz unbedenklich, wenn man Stom oder Gas in ein Haus legt. (oder sich um Versicherungsangelegenheiten kümmert)

Das mit den angeblich nicht verklebten/verstifteten Steinen kann ich kaum glauben. Die scheinen teilweise den Schwerpunkt jenseits der Standfläche zu haben, was nach meinem Verständnis nur "plumps" bedeuten kann.
AMMESING! sach ich mal.

Ich hab mich gerade gefragt, wieso NY "Big Apple" genannt wird und Wiki konnte mir auch nicht wirklich weiter helfen.

Viel Freude in New York und danke fürs teilhabenlassen.
Gruß Mirko

Benjamin hat gesagt…

Hei Michael,

Friederike bemängelt, dass du garnicht vom Golden Gate Park berichtet hast :)