27 Juli 2014

Lonely Rider

Recht früh heute morgen bin ich vom Zion National Park aufgebrochen, um den Wochenend-Touristen zuvorzukommen. Das ist mir auch gelungen. Auf fast leerer Autobahn bin ich bis nach Cedar City und von dort noch ein Stück weiter nach Westen gefahren. Von hier aus sollte die Fahrt durch die Wüste auf unpaved roads weitergehen, wie gestern schon angekündigt. Ein paar Geisterstädte lagen entlang der Route mitten durch das Nichts von Utah. Das heisst, wenn man erstmal die landwirtschaftlichen Grossbetriebe hinter sich gelassen hat, die doch einen Teil der Landschaft hier prägen. Riesengrosse Stallanlagen, runde Felder (was man natürlich von der Strasse aus nicht sehen kann). Und alles in sattem Grün, denn die Felder werden ständig mit Wasser berieselt, damit unter der Sonne nicht alles verbruzelt.

Treckerfahrer unterwegs... Weil die US-Verkehrsschilder so nett
aussehen, habe ich angefangen, die zu sammeln.

Heute war es allerdings nicht so warm und auch nicht sehr sonnig, dafür schwül und die Wolken kündigten das eine oder andere Wüstengewitter an. Letztere Beobachtung brachte dann auch meine Planung ins Wanken, denn die unbefestigten Strassen sind bei Regen unpassierbar: "Impassible when wet" steht als Warnung an den Einfahrten. Das heisst, wenn aus dem steinhart gebackenen Schlamm wieder Matsch wird, dann wickelt sich das Zeug um die Räder und nach kurzer Fahrt ist Schluss. Das Internet ist voll von entsprechenden Reiseberichten.
Also bin ich nur ein kleines Teilstück unpaved gefahren und dann wieder auf asphaltierte Strasse zurück. Von den Bergen, die ich anschliessend durchquert habe, konnte ich dann die Gewitter sehen und den Regen. Aber ein paar andere Fahrer haben sich nicht so abschrecken lassen und sind durch. Man kann das sehen, wenn auf den Linien, die die Strassen darstellen, die Staubwolken aufsteigen, ohne dass man das Fahrzeug sieht.

So sehen unbefestigte Strassen im trockenen Zustand aus.

Abseits der Autobahnen und in den westlichen Teilen Utahs und den nördlichen Gegenden Nevadas ist man ansonsten so ziemlich allein unterwegs. Es gibt zwar zwischendurch immer mal wieder Landwirtschaften und auch Autos, aber es kann durchaus sein, dass man auch mal sprichwörtlich meilenweit keiner Menschenseele begegnet.

Ghost Town Lund.
Immerhin ein Haus (nicht im Bild) ist noch bewohnt)

Blau-Weiss über Utah.

Angekommen bin ich dann schliesslich in Ely, einem Nest in Nevada und derzeitiger Wohnort von O. J. Simpson. (stimmt nicht, er sitzt im Lovelock Correctional Center in Lovelock, Nevada. Korrektur am 24.05.2015). Während der aber im hiesigen Staatsgefängnis einsitzt, habe ich ein Zimmer im La Quinta Hotel bezogen. Aber auch hier haben sie das Internet/Wifi nicht im Griff, es ist wirklich ärgerlich...
Für heute reicht's erstmal, morgen gehts dann weiter nach Reno.

Ist doch Kacke, oder?
0.02 Mbps zum Bilderhochladen - und das im Jahr 2014... :(




Keine Kommentare: