02 August 2014

Rentner-Resort in der Salzwüste

Gestern also war ich im Montego Bay Casino Resort in West Wendover, einer alten Bekannten. Hotel und Städtchen waren mir schon vom Trip 2012 ein Begriff und damals ein Abstecher. Diesmal war ich auf echter Durchreise von Reno nach Salt Lake City. Und obwohl es von Wendover nach Salt Lake "nur" noch 120 Meilen sind, habe ich den Stop eingelegt und hier übernachtet, denn von Reno nach Wendover sind es 390 Meilen und ich dachte mir, dass reicht erstmal für einen Tag.

Montego Bay Resort: Links das Casinogebäude in Nevada,
rechts, in Utah, der Parkplatz.
(Bildrecycling aus 2012)

Im Montego Bay Resort, das direkt an der Grenze zu Utah steht, habe ich mir ein Zimmer der gehobenen Klasse gegönnt. Das ist das gute an den Casino-Hotels, dass die Zimmer vergleichsweise billig sind. Also habe ich im obersten Stockwerk residiert: Zimmer mit Whirlpool - so lässt sich eine Nacht gut überstehen. Einen Nachteil hat aber ein Zimmer unterm Dach: direkt darüber stehen die Ventilatoranlagen und in meinem ersten Zimmer hat quasi alles gewackelt dadurch. Doch die Bedienung am Front Desk war flexibel und einsichtig und hat mir sogleich ein neues, viel leiseres und angenehmeres Zimmer überlassen. 5 Sterne für prompten Service. Ansonsten ist Wendover Ziel von unzähligen Rentnern, die hier billig eine Woche im Casino verbringen können. Echt, das Durchschnittsalter lag irgendwo bei 60 und ausser mir waren nur noch sehr wenige jüngere Leute im Hotel und Casino unterwegs. Draussen auf dem Salz gibt es auch einen kleinen Flugplatz, über den man sich direkt einfliegen lassen kann, inkl. Shuttle-Bus direkt an die slot machine.
Am späteren Abend bin ich dann nochmal rausgefahren, zu den Bonneville Flats, dem ausgetrockneten Salzsee, der heutzutage topfeben und bei Sonnenschein strahlend weiss und von kargen Bergketten umrandet eine einmalige Landschaft abgibt (siehe Foto). Das Ziel gestern war, nochmal die Sterne zu sehen, denn dort draussen ist es hinreichend dunkel, wenn auch von Wendover die Casinos herüberleuchteten und im Norden hinter den Bergen die jetzt täglichen Sommergewitter sich austobten (Wetterleuchten). Für die Sterne hat es gereicht, wie schon das Bild gestern zeigte.

Bonneville Flats bei Tageslicht

In Wendover gibts ansonsten auch nach 2 Jahren nicht viel mehr als 2012, ausser dass ich diesmal wusste, wo das Buffet steht. Damals war ich unerfahren, aber nach Las Vegas und Reno weiss ich, dass praktisch jedes Casino-Hotel ein Buffet mindestens für's Abendessen hat. Für einmal zahlen kann man sich dann an den Tischen bedienen mit allem, was angeboten ist. Und das ist wiederum der Nachteil dieser Hotels: ich bin ständig in Versuchung, all diese Leckerlis in mich reinzuschaufeln, dabei will ich doch nicht so werden, wie all die Leute, die hier sonst noch rumsitzen...
Nach dieser nun letzten Nacht in Nevada ging es morgens endgültig über die Grenze nach Utah, in Richtung meiner letzten Roadtrip-Station: Salt Lake City. Hauptstadt Utahs und Mormonen-Welthauptstadt. Auch hier war ich schonmal kurz, aber die Stadt reizte mich, nochmal herzukommen.
Am Abend hat es dann immerhin noch gereicht, ein Abendessen zu finden und schonmal den Temple Square anzuschauen sowie dem Tabernacle Choir bei der Chorprobe zuzuhören. Mehr gibts dann in den nächsten Tagen.

Chorprobe des Tabernacle Choir. Es sollten so um die 300 Leute
sein. Aber mal ehrlich: macht Chorsingen mit so um die 20 Leute
nicht viel mehr Spass? (und ohne Orchester!)


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