18 Mai 2024

Reiseanflug


Irgendwann Mitte des Jahres 2023 schrieb mein Bruder in der Familien-Chatgruppe, dass die chinesische Regierung ab Herbst die Visapflicht für einige Länder versuchsweise aussetzt, unter anderem für Inhaber von deutschen Reisepässen. Somit würde touristisches Reisen bis 15 Tage Aufenthalt sehr einfach möglich sein. Und im Mai 2024 hätte Sohn Johannes Konfirmation und es wäre schön, auch wenn der Weg weit ist, wenn sich jemand von der Familie auf den Weg machen könnte. Diese Aufforderung war ziemlich genau an meinen Vater und mich gerichtet, denn einerseits waren wir bereits im Jahr 2016 zu Besuch in Shanghai und andererseits waren wir wohl die einzigen aus der Familie, die einigermassen flexibel in Bezug auf Zeit und Familie reisen könnten. Und so wurde die Entscheidung im Dezember getroffen, am 15. Mai für zwölf Tage nach Shanghai zu reisen, die Konfirmation mitzuerleben und nebenbei ein paar Tage Ferien mit dem dortigen Teil der Familie zu unternehmen. Ausser den Flugtickets war im Moment nichts weiter notwendig und es war ja auch noch etwas Zeit bis zur Abreise.

Inzwischen ist ein gutes halbes Jahr vergangen und nach den – wenigen – nötigen Vorbereitungen und Planungen sind wir am 15. Mai tatsächlich von Frankfurt nonstop nach Shanghai gestartet. Dieses Mal haben wir uns, im Gegensatz zu 2016, mit einem Flug in der Economy Class begnügt und die zwölf Stunden Flugzeit waren dementsprechend hart und eng, gingen aber trotzdem vorüber. Am Morgen des 16. Mai landeten wir pünktlich und müde in Pudong und waren etwa zwei Stunden später bei meinem Bruder zu Hause. Gebracht hat uns der Fahrer von Ben, der solche Fahrten auf Abruf erledigt und tatsächlich mit einem Schild mit unserem Namen am Flughafenausgang bereitstand.

Für den Rest des Tages gab es keine grösseren Aktivitäten mehr. Mittagessen bei einem asiatischen Italiener mit recht guter Pasta und Pizza. Dann Familienzusammenkunft, nachdem die Kinder aus der Schule kamen und schliesslich sassen wir alle zum Kaffeetrinken und später zum Abendessen am Tisch. Anschliessend ging jeder und jede noch eigenen Aktivitäten nach: Ben musste international telefonieren (China, Japan, Indien, USA…), die grossen Kinder mussten Hausaufgaben erledigen und ich liess mich von meiner jüngsten Nichte in die Geheimnisse von «Mia and me – Abenteuer in Centopia» einführen, eine Anime-Serie mit Feen, Einhörnern und fliegenden Einhörnern.

Was steht uns nun noch bevor in der relativ kurzen Zeit hier? Zunächst wird also am Pfingstsonntag, den 19. Mai, die Konfirmation stattfinden. In einer vom Staat zugewiesenen Kirche und mit anschliessendem Mittagessen in einem deutschen Restaurant. Am Pfingstmontag haben die Kinder ausnahmsweise frei, denn der Tag ist in China selbstverständlich kein Feiertag. Aber die deutsche Schule macht gewisse Ausnahmen im Einzelfall.

Wir werden vielleicht den Tag nutzen für einen Besuch im Stadtzentrum. Gleiches gilt für die darauffolgenden Tage bis Donnerstag, dann vielleicht etwas spezifischer.

Am Freitag gibt es vielleicht einen zweitätigen Ausflug mit der Bahn. Das steht noch nicht ganz fest und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir werden sehen. Und am Sonntag, den 26. Mai müssen wir leider schon wieder abreisen. So schnell wird die Zeit vergehen.

Ein paar Formalitäten mussten noch erledigt werden. Zum Beispiel hatten wir uns innerhalb von 24 Stunden nach Ankunft bei der örtlichen Polizeistation anzumelden. Läuft aber heute alles via Internet...

Nachfolgend noch ein paar Handyfotos von gestern, dem Tag unserer Anreise.


Reiseanflug über Pudong

So sieht es im Wohnviertel aus: Compound für die Bessergestellten.

Canale Grande. Sieht hübsch aus, aber man kann sich die Mückenschwärme vorstellen...





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