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01 September 2022

Juhuuuuu!

Das Jahr 2022 war und ist von eiserner Budgetstrenge geprägt. Im Januar habe ich - mit Hilfe grossartiger Freunde - die Mietkosten halbiert, indem ich durch Umzug die Wohnung gewechselt habe. Im Verlaufe dieses an Krisen nicht armen Zeitabschnitts kamen für mich dennoch der eine oder andere Geschäfts-Glücks-Fall hinzu. Somit hat sich die Budget-Situation entspannt. Nicht abschliessend, aber immerhin zufriedenstellend. Und zwar so, dass ein erneuter Weihnachtsaufenthalt in den USA bei meinen Freunden möglich wird. Bis zum Abflug dauert es noch mehr als ein Vierteljahr, aber das Flugticket ist im Mailpostfach. Und deswegen heisst es auch in diesem Jahr wieder: KEEP MOVING! 

 



01 Oktober 2021

Wieder in (Reise-)Bewegung kommen

Die Pandemie ist noch nicht ganz vorbei. Dennoch: es tut sich etwas. Neben vielen anderen Ländern öffnen die USA ihre Grenzen für Touristen. Ab November darf gereist werden, wenn auch unter Bedingungen: Test vor Abreise und - ganz wichtig - geimpft oder genesen.

Somit wurde es Zeit, mich mal wieder um mein bereits Anfang 2020 gekauftes und bezahltes Flugticket Zürich-New York zu kümmern. Und tatsächlich: Es existiert noch, bzw. die Gutschrift für den damals gestrichenen Flug. Das heisst: schnell neu buchen, bevor zu viele andere Touristen auf die gleiche gute Idee kommen. Leider bedeutet dass ausserdem, noch etwas Geld draufzulegen, denn die Preise sind jetzt schon ein Stück nach oben gegangen. Doch jetzt, wo das getan ist, steht ein neuer Termin im Kalender: Abflug am 21. Dezember 2021 und Weihnachten wieder in den USA!

Ich bin gespannt, was mich dort erwartet, wie sich Land und Leute verändert haben und wie New York City hoffentlich zurück ins Glitzerlicht gefunden hat. Knapp drei Wochen werde ich bei Freunden sein. Viel Zeit für Weihnachtsferien, Erholung, Genuss und neue Entdeckungen.

Bis dahin ist noch einiges zu tun. Trotzdem: Freude herrscht!

Weihnachtszeit am Rockefeller Center
Weihnachtszeit am Rockefeller Center


01 Januar 2011

Was würde Columbus sagen...



... wenn er hier lebend stehen würde?
Columbus Circle, New York City: Columbus (roter Pfeil) wacht über den Kreisverkehr am Südwestende des Central Park, überragt vom Trump Tower rechts und dem Time Warner Center links.

01 September 2010

Hakuna Matata

Die Überschrift sagt es schon: Englisch ist es nicht und das heißt, Amerika ist fürs erste vorbei. Die Ferien gingen viel zu schnell vorbei und von den Landschaften des Südwestens und New York habe ich viel zu wenig gesehen, aber das nächste Reiseprojekt steht schon an: 2 Wochen Tansania. Sozusagen als dienstliche Reise: Besuch des Lugala Hospitals. Mitten im Busch, mitten drin in Afrika, mitten drin in den Tropen. Einige Vorbereitungen sind schon abgeschlossen, z.B. die ganzen Impfungen. Man glaubt ja gar nicht, was auf anderen Kontinenten so kreucht und fleucht, aber man kann sich auch schützen - ganz wichtig. Ein paar Sachen müssen noch erledigt bzw. gekauft werden. Wiederum andere Sachen sind schon eingetrudelt, z.B. Hosen, die man unten zubinden kann...
Da, wo ich hinfahre, gibt es auch Internet, d.h. in diesem Reiseblog, der ursprünglich mal für "Amerika 2008" entstanden ist, wird nun auch Tansania eingehen!

02 August 2010

Riverside Church und Highline

Die Riverside Church in New York befindet sich auf der Upper West Side zwischen den Stadtvierteln Harlem und Morningside Heights. Architektonisch orientiert sie sich an den gotischen Kathedralen Frankreichs und hat einen zirka 120 Meter hohen Turm, der - eigentlich - für die Öffentlichkeit geöffnet sein sollte und von dem man einen wunderbaren Blick über den Hudson River und die umliegenden Teile Manhattans haben sollte. Eigentlich. Denn als ich das von mir für den 30. Juli ausgewählte Sight erreichte, musste ich feststellen, dass der Turm mitnichten geöffnet war und ich somit auf den Rundblick verzichten musste. Wie schade, aber nicht zu ändern. Dafür kam ich in den Genuss, nun ganz allein einen neogotischen Kirchenraum bewundern zu dürfen. Nichts hat hier die Stille gestört und auch die sonst übliche Beschallung mit Musik gab es nicht. Die bleiverglasten Fenster lassen nur wenig Tageslicht herein, alle Augen-Blicke den Altar gelenkt, der als Zentrum der Kirche den Besucher anstrahlt. Errichtet wurde der Bau in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts als überkonfessionelle Kirche. Im Laufe der Zeit hat sie sich einen Ruf als Zentrum zur Förderung linker politischer Ideen und sozialer Projekte erarbeitet. Das ganze Gelände beherbergt nicht nur die Kirche selbst, sondern auch einen Kindergarten, Bücherei, Tagungsräume, eine Turnhalle...
Schade, dass der Turm geschlossen war.

Riverside Chruch (Freihand im Dunkeln kommt leider nicht so gut).

Nach diesem Ausflug sollte es auf direktem Wege nach Downtown gehen, aber so einfach war das nicht, denn überall in Amerika wird gebaut und so auch auf der U-Bahn-Linie. Also hieß es erstmal, zwei Stationen weiter nach Uptown, Umsteigen in der Station Harlem - 125th Street und wieder zurück, mit der Express-Bahn nach Downtown. Einige Leute haben das nicht verstanden, darunter durchaus auch Einheimische, die sind dann einfach durch die Notausgänge rausgegangen, was jedesmal einen furchtbaren Alarm-Lärm verursacht hat. Später habe ich dann an anderer Stelle noch bemerkt, dass einige New Yorker das durchaus auch mit Absicht machen... keine Ahnung, aber besonders cool ist das nicht.
Von Harlem nach Downtown runtersind es in New York etliche Kilometer (man könnte die übrigens auch laufen ohne "abzubiegen"; der Broadway führt quasi durch ganz Manhattan), die aber mit der Subway sehr komfortabel zurückzulegen sind, wenn man von den 35 Grad heißen U-Bahn-Stationen absieht, denn Wärme bin ich ja nun gewöhnt. Ich bin also von der 125. Straße bis zur 14. Straße gefahren, dort ausgestiegen und Richtung Westen gelaufen. Die Uhr ging schon wieder bedenklich schnell, aber dieses neue Sight wollte ich mir nun endlich einmal anschauen: die Highline, ein neuer Park mitten in New York, errichtet bzw. angepflanzt auf einer stillgelegten Güterzug-Gleisanlage. Und das alles eine Etage höher, also über der Straße. Tatsächlich: die Gleise wurde als Hochbahn gebaut und auf dieser Bahn befindet sich nun ein Park mit Blumen, Bäumen und Wiesen. So ganz wirklich haben die New Yorker und ihre Gäste die Anlage noch nicht in Besitz genommen, die Anzahl der Besucher hielt sich in Grenzen, aber auch die ganze Idee selbst ist noch gar nicht fertig. Darüber, was die High Line war und wie sie nach und nach zu einem Park wird, gibt wie immer Wikipedia gut Auskunft. Ich persönlich fand es etwas - nun ja - noch nicht ausreichend. Die Idee ist toll, paßt gut zu New York, aber wer nur wenig Zeit hat und sich davon nicht während eines Parkbummels unter Druck setzen lassen möchte, sollte sich das aufheben für später. Es wird ja noch daran gearbeitet.

Die High Line - so hieß die Bahnlinie tatsächlich, führte direkt durch die Lagerhäuser, die eigene Gleisanschlüsse eine Etage über Straßenniveau hatten. Die Waren konnten direkt im Lager auf- oder abgeladen werden. Heute entladen sich die Angestellten oder Bewohner der Hochhäuser in den Park zum Relaxen oder Mittagessen.

Von der 23. Straße aus bin ich dann zurück zu Times Square, habe mir dort ein kleines und reichlich verspätetes Mittagessen organisiert und bin dann die wenigen hundert Meter zum Grand Central Terminal gelaufen, von wo aus ich mit der Bahn zurück nach Bridgeport fuhr. Immerhin war es da schon um 4 Uhr nachmittags und ein ganzer Tag fast vorbei. Allerdings für mich ohne großen Streß und Hektik, einfach nur ein bißchen rumschauen.
Das ist das gleiche, was ich auch am Tag vorher, dem 29. Juli veranstaltet habe, da jedoch nicht allein, sondern mit Marks Frau Beth. Irgendwann morgens sind wir losgefahren Richtung New York, diesmal per Auto und es ging auch nicht in die Stadt rein, sondern aufs Land, zu einem Weingut (würde ich auf Deutsch sagen). Hier wird es als Winery bezeichnet und die stellen hier alles aus Früchten her, insbesondere den sogenannten Cider - Apfelwein. Natürlich kann man den gleich hier erwerben, an einer Verkostung teilnehmen oder in den Plantagen rumlaufen. Im Herbst gibt es "Selbstpflücken" von Äpfeln und die Sauere-Gurken-Zeit im Sommer wird mit kleinen Festivals an den Wochenenden überbrückt, zu denen die Städter zu Hunderten anrücken. Die Hoch-Zeit ist aber der Herbst, wenn die Bäume bunt (Indian Summer) und die Äpfel reif werden. Dann wird selbst auf dem Land die Parkplatzsuche schwierig. Jetzt, an den Werktagen im Sommer, hat nicht mal das Weingut-eigene Café geöffnet, und so bestand unser Mittagessen aus zwei Flaschen Cider, einen kleinen Stück Käse für sagenhafte 9 Dollar und einer halben Packung Cracker. Mehr an Essen war aus dem Laden nicht rauszubekommen. Soweit mal zu zwei entspanten Tagen.

"Straßentheater"

28 Juli 2010

27 Meter für die Geschichte des Universums

Dienstag war wieder New-York-Tag. Die Unwetter vom Sonntag hatten sich verzogen (dafür hatten sie den Montag noch Zeit, diesen Tag habe ich für eine kleine und erfolglose Shopping-Tour genutzt), und so strahlte ein blauer Himmel über ganz New England und New York City. In die Stadt hinein fuhr ich wieder mit der Bahn von Bridgeport (Connecticut) bis zum Grand Central Terminal, dem großen Kopfbahnhof mitten in Manhattan. Davon habe ich aber erstmal gar nicht so viel gesehen, denn von den unterirdischen Bahnsteigen ging es gleich noch eine Etage tiefer (?) in die Subway und von dort zur Metrostation 77th Street an der Ostseite des Central Parks. Das war etwas ungünstig, denn das Ziel des Tages liegt auf der Westseite des Parks, der immerhin 800 Meter breit ist (und 4 km lang). Auf etwa halber Höhe liegt das Gelände des American Museum of Natural History, eines der größten Naturkundemuseen der Welt und das erste Museum überhaupt, dass nun bei meinen inzwischen doch recht zahlreichen NY-Besuchen auf dem Programm stehen sollte. Naturkunde ist nicht so mein Interessensgebiet und das Museum ist für einen Tagesbesuch auch viel zu umfangreich. Aber ein Teilbereich davon lohnt einen Besuch: das Rosen Center for Earth and Space, ein großer, gläsernern Würfel, in den die 27 Meter messende Kugel des Hayden Planetariums "eingehängt" ist.

Das Hayden-Planetarium schwebt über den Besuchern...

Allein das ist wieder so ein sehenswertes Stück New Yorker Architektur: aufregend gewagt und sehr anziehend für viele Besucher, vor allem in der gerade laufenden Ferienezeit. (Wir sahen die grüne, blaue, rote, orange, gelbe und hellblaue und weisse Kinder-Reisegruppe, erkennbar jeweils an den farbigen T-Shirts...). Die besagte Kugel enthält in ihren oberen Zweidritteln ein großes Planetarium, das an "normalen" Tagen eine halbstündige Reise durch die Entstehungsgeschichte des Universums anbietet und die ich natürlich besucht habe. Wohlgeordnet und mit sinnvoller Pre-Show (damit sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnen können), ging es die große Kuppel, die fast voll besetzt war. Ich nehme an, dass dies bei jeder Show der Fall ist. Whoopi Goldberg (also ihre Stimme) führte dann die Reisenden durch 14 Milliarden Jahre Geschichte, leicht verständlich und gut geeignet für Leute, die keine Ahnung von Astrophysik haben. Das ganze hatte diesen typisch amerikanischen Show-Charakter, der nötig ist, um die Leute anzulocken und gerade so viel zu bieten, dass niemand überfordert wird. Großes Weltraumkino mit tollen Effekten, allerdings nicht die mir bis dahin bekannte Planetariumsshow mit Sternenbildern und Jahreszeiten-Reisen (allerdings liegt mein letzter derartiger Besuch auch schon über 15 Jahre zurück). Nach der Show folgte dann eine kurze Erkundung des Rose Centers. Erst auf der oberen Ebene, die Ausstellung mit den Längeneinheiten von astronomisch irgendwas bei 10 hoch 26 Metern bis zu atomaren Längen mit 10 hoch -26 Metern und alles immer im Vergleich mit der dominanten Kugel des Planetariums auf der einen Seite und Vergleichsobjekten andererseits. Die letzte Stufe hatte kein richtiges Vergleichsobjekt mehr: Das Planetarium als Wasserstofatom, im Vergleich dazu wurde die Größe eines Protons wurde als winziger, gedruckter Punkt dargestellt. Es gibt hier noch viel zu sehen, z.B. einen 5 Milliarden Jahre alten Meteoriten oder überhaupt die Meteoriten-Sammlung und die Ausstellung Full Moon und das Big Bang Theatre im unteren Drittel der Kugel, aber man kann das nicht alles an einem Tag schaffen.

Wenn die Kugel des Hayden-Planetariums die Sonne ist, dann sind die Planeten so groß wie die gezeigten Modelle. Und mit jeder Station der Ausstellung ging es eine Stufe herunter bis zu atomaren Dimensionen.


Die Kugel des Planetarium als Wasserstoffatom, dann ist ein Proton daraus so groß wie der gedruckte Punkt...

Für New-York-Touristen ein must-have-sight. Unglaublich, dass ich das erst in diesem Jahr besucht habe.
Leider mussten wir dann wieder zurück nach Connecticut, der Tag war schon weit fortgeschritten und am Abend stand ein weiteres Dinner mit einer Freundin von Mark und Beth an, welches es noch vorzubereiten galt.
Ergbnis des Tages: Planetariumsshow in einem atemberaubenden architektonischen Umfeld und einmal mehr: Nochmal hin.

26 Juli 2010

New York empfängt mit Regen

Nun ist die Zeit in Palo Alto auch schon wieder vorüber und ich bin weitergereist nach New York City, um dort noch für eine weitere Woche bei Freunden zu bleiben. Vorher stand noch ein fettes Kalifornien-Abschluß-Programm im Silicon Valley auf dem Plan sowie die Klärung unvorhersehener Schwierigkeiten. Zum Beispiel hatte Bens Autoversicherung die Versicherungs-Police gecancelt. Er hatte dort nachgefragt, wie es mit den Kosten bei einem neuen Auto aussieht und die Dame am Telefon hatte das als Kündigung verstanden und so war plötzlich das alte Fahrzeug nicht mehr versichert. Keine Haftpflicht, keine Kasko... Ben war stinksauer und meinte nur: das ist Amerika, man hat es nur mit [.....] (hier irgendwelche Schimpfwörter einsetzen) zu tun, die von nichts eine Ahnung haben.
Den Freitag hatte sich Ben freigenommen und wir sind im typischen Morgennebel von San Francisco losgefahren, über die Golden Gate Bridge bis zum Muir Woods National Monument, in der nördlichen Bay Area. Muir Woods ist bei weitem nicht so groß, wie ein Nationalpark, doch hier findet sich eine beachtliche Zahl von Redwood-Bäumen. Es sind die letzten Küstenmammutbäume, die in der Region von San Francisco noch existieren und jetzt von vielen Touristen und Ausflüglern bewundert werden. Der Rundgang ist allerdings in kurzer Zeit über die angelegten Pfade und Wege machbar, so klein ist der Park. Nach dem Park ging es nach Sausalito, bekannt für seine Hausboote, die dort im Hafen liegen. Die habe ich nun aber gar nicht gesehen, denn die Zeit war schon fortgeschritten. So sind wir zur "Bühne" von Bill Dan gelaufen. Diese ist eigentlich nichts weiter als der steinige Strand. Der Künstler Bill Dan läßt dort die Steine "tanzen". Skulpturen, die sich scheinbar jeder Schwerkraft widersetzen und bei deren Anblick man nicht glaubt, dass hier keinerlei Kleber oder irgendwelche Stahlstifte zum Einsatz kommen. Einfach unglaublich.

Bill Dan's Steine, im Hintergrund die Skyline von San Francisco

So geht das

Irgendwann muss man sich aber wieder losreissen von diesen tanzenden Steinen und wir mussten auch langsam wieder den Heimweg antreten, auf dem wir noch einen Zwischenstopp auf an den Aussichtspunkten zur Golden Gate Bridge einlegten. Wir, also die Eltern, das kleine Baby und ich brauchten auch auch noch etwas Schlaf, denn das Programm sollte am nächsten Tag ja noch weitergehen.
Für den Samstag waren noch der Besuch einiger Silicon-Valley-Sehenswürdigkeiten sowie der Besuch einer Grillparty vorgesehen. Also ging es morgens los und wir besuchten erstmal den Ort, an dem "alles begann". Wie bereits beschrieben, entstand das Technologie-Zentrum aus Aktivitäten der Stanford University bzw. deren Studenten. Das erste Produkt, dass das Valley hervorbrachte, war ein Tonfrequenzgenerator, der in einer Garage zusammengeschraubt wurde. Diese Garage gilt gemeinhin als Geburtsort des Silicon Valley und kann heute noch (von aussen) besichtigt werden. Die Firma gibt es auch noch, sie heißt Hewlett-Packard (HP) und ist auch heute noch bestens bekannt.

Diese Garage hat das erste Produkt des Silicon Valley ausgespuckt. Heute heißt die Firma Hewlett-Packard...

Nach der HP-Garage ging es nach Moutain View, einem anderen Epizentrum. Hier, zur Bay hin hat Google seinen Sitz und der besteht aus so vielen Gebäuden, dass das Unternehmen für den Verkehr dazwischen knallbunte Fahrräder zur Verfügung stellt, die überall herumstehen und benutzt werden können (glaubten wir, wir haben es leider nicht ausprobiert). Die Fahrräder sind so bunt, die können nur hier bei Google zu Hause sein. Sogar die Reifen sind grün.
Nach diesem Ausflug ging es gleich weiter nach San Jose zu einer typisch amerikanische Grillparty mit Pool und Party-Musik über das ganze Grundstück und die Nachbarschaft. Was tun mit den Nachbarn? Gleich mit einladen. Es war ein sehr unterhaltsamer Nachmittag und ein schöner Abschluss in Kalifornien, denn am nächsten Morgen ging es über San Francisco mit dem Flugzeug nach New York. Ein Flug von knapp 5 Stunden, eine Stunde weniger als lt. Flugplan vorgesehen.

Drei Google-Fahrräder und ein Einheimischer...

New York empfängt seine Gäste an diesem Tag mit einem gewaltigen Gewittersturm, der schon vom Flugzeug aus zu bewundern war und rechtzeitig über den Flughafen hereinbrach, als ich das Terminal verließ. Bloß gut, dass die Passenger Pick Up Area großzügig überdacht war. Das Gewitter hatte dann auch zur Folge, dass Mark und Beth verspätet eintrafen. Straßen waren überflutet und Bäume umgebrochen, was zu längeren Verzögerungen führte (vor allem deshalb, weil die amerikanischen Autofahrer so sehr langsam an solchen Stellen vorbeifahren, nicht aus Sicherheitsgründen, sondern um die Sachen zu sehen...). Irgendwie ging dann aber alles gut und gegen 19.00 Uhr waren wir endlich in Connecticut und konnte uns dem letzten Tageshöhepunkt widmen: Grill-Essen, amerikanisches Bier (Samuel Adams), Wein und zum Abschluß kubanische Zigarren auf der Patio.
Nach der Westküste folgt nun also noch eine Woche an der - ganz anderen - Ostküste. Hier ist es wesentlich schwüler, etwas hektischer und nicht so ganz gegensätzlich wie der Westen.

16 Januar 2010

Irgendwie glücklich nach Hause

Ach, Amerika ist schön. Aber irgendwann musste ich wieder nach Hause, denn so ganz ohne Geldverdienen und Visum gehts eben doch nicht auf Dauer in den USA. Bis zu 90 Tagen darf man als Tourist im Lande sein, danach braucht's ein Visum und natürlich eine Menge Geld. Die Alternative habe ich gewählt: Heimreise am 3. Januar 2010. Von Bridgeport aus ging es mit dem Sammeltaxi zum Flughafen Newark. Für das Taxi meldet man sich vorher per Telefon oder Internet an, dann begibt man sich zu einer der Haltestellen. Von dort fährt ein kleiner Bus oder ein Van - je nach Anzahl der angemeldeten Passagiere - zum vorgesehenen Ziel. Abreise und Ankunft am Flughafen waren absolut in der vorhergesagten Zeit, was vielleicht am geringen Sonntagsverkehr lag. An den Wochentagen ist die George Washington Bridge in New York angeblich hoffnungslos überlastet, aber am Sonntag ging es reibungslos. Nochmal ein Blick auf die Skyline von Manhattan, und kurz darauf war ich am Flughafen in Newark. Hier allerdings war die Rückreisewelle auf ihrem Höhepunkt: die Hallen waren voll von Leuten, die in alle möglichen Richtungen abreisen wollten. Die Schlange am interkontinentalen Check-In meiner Fluglinie war ziemlich lang und die Leute hatten riesige Mengen an Gepäck aufzugeben - Taschen und Koffer ohne Ende. Als ich an der Reihe war, wurde befunden, dass ich so aussähe, als könnte ich einen Check-In-Automaten bedienen. Weit gefehlt! Als Sprachen standen nur Englisch und Spanisch zur Verfügung und in diesen Sprachen wurde man angewiesen, Tasten zu drücken, den Pass durch einen Schlitz zu ziehen und irgendwelche Sachen zu bestätigen. Der Angestellte von Continental muss mich auch für ganz schön dümmlich gehalten haben, als ich dann nicht mal mehr verstanden habe, was auf die Frage, ob ich mit Kind oder Kegel reise zu antworten sei... Immerhin konnte ich bestätigen, dass mein Gepäck unter 50 lbs (Pfund) wiegt, ohne dass ich es vorher gemessen hätte und tatsächlich: meine Tasche wog 22,5 kg, also knapp unter der magischen 23-Kilo-Marke, ab der Zuzahlungen nötig werden.
Die nächsten Stunden verbrachte ich im Terminal C des Flughafens und wartete auf das Boarding, während sich hinter mir, im Bereich der Sicherheitsüberprüfungen eine kleine Katastrophe anbahnte. Gerade in dem Moment, als das Boarding zu meinem Flugzeug begann, verschaffte sich dort ein Unbekannter Zutritt zum Terminal ohne durch die Taschenkontrollen zu gehen. Daraufhin wurde der gesamte Terminal C abgesperrt, alle Leute mussten wieder raus und erneut kontrolliert werden. Es gab wohl Verspätungen ohne Ende, aber glücklicherweise hatte mein Flieger das Gate gerade in diesem kritischen Moment verlassen, so dass ich wiederum absolut pünktlich und wohlbehalten am nächsten Morgen gegen 8.00 Uhr auf dem Flughafen Berlin Tegel landete und gegen 13.00 Uhr zu Hause war.
Nun sitze ich hier, am Computer, schaue mir die ganzen neuen Bilder und auch die alten an und überlege, was das neue Jahr 2010 so bringen könnte. Es bringt zum Beispiel 29 frische Urlaubstage und die Route 66 soll auch ganz nett zu fahren sein... mal sehen.

Eislauffläche an der Public Library

02 Januar 2010

13 Tage wie im Flug vergangen

Auch in Amerika - besonders wohl aber im Urlaub - vergehen die Tage immer sehr schnell. So sind nun auch die 13 Tage USA fast vorbei - das ganze Weihnachtsfest und der Jahreswechsel... Und es war wieder mal besonders krass. Ich habe leider keine Zeit (und Lust) gehabt, hier alles aufzuschreiben. Deswegen wieder mal nur ein kleiner Eindruck in Form eines Bildes:

Das ist der Times Square am Abend des 1. Januar 2010.

28 Dezember 2009

Weihnachten in Amerika

Für alle, die keine oder falsche Vorstellungen über amerikanische Weihnachtsbäume haben, möchte ich einen solchen hier kurz vorstellen:


Wie ihr seht, gibt es kein Lametta und auch sonst ist noch einiges vom Grün zu erkennen, ganz im Gegensatz zu bestimmten Vorstellungen über amerikanische Weihnachtsbäume. Auch sind die Lichter einfarbig, blinken nicht und es gibt keine elektronische Musik. Die Kerzen sind alle elektrisch.
In die Socken, die am Kamin hängen, steckt Santa Claus in der Christnacht Süßigkeiten für die Kinder, Eltern und Gäste. Geschenke werden am Christmas Day, also am 25. Dezember verteilt. Am Heiligabend gibt es Dinner für friends and family. Der in Deutschland gesetztliche Feiertag des 26. 12. gibt es hier nicht, die Leute fahren stattdessen zu Hunderten Tausenden zum Einkaufen: umsetzen der Geschenkgutscheine und umtauschen von nicht passenden Kleidungsstücken. Ich bin mir aber sicher, in Deutschland ist es das gleiche...
Viele Grüße und noch wunderbare Festtage!

04 November 2009

Wie soll man ...

... im Alltagsstreß noch Urlaubsblog-Einträge nachholen??? Heute ist der 4. November, fast drei Monate sind vergangen und es fehlen noch eine ganze Reihe Erlebnisse, die eigentlich hier reingehören sollten. Zum Beispiel die Fahrt nach Portland/Maine, die Speedboat-Tour über den Hudson River, Besuch in Little Italy und Besuch in McSourley's Old Ale House, wo es Biere nur immer als Paar gibt und wo der Barkeeper Sebastian und mich eingeladen hat, mal mit Servier-Schürze hinterm Tresen zu stehen. Ganz bestimmt müßte auch noch Sebastians Wunsch und dessen Erfüllung erwähnt werden, im Central Park zu joggen. Ich müßte noch davon berichten, wie wir den Apple Store besucht haben und wie es möglich war, mit Metallgegenständen durch den Detektor im Rockefeller Center zu kommen, um auf dessen Aussichtsplattform zu gelangen. Ach ja, und dann war da noch die Autofahrt zum John F. Kennedy Airport, die mit einer Stunde Verspätung begann und uns direkt in den New Yorker Nachmittagsverkehrsstau führte. Dass Sebastian und ich dann den Check In nur kurz vor knapp erreichten und die allerletzten Fluggäste waren, die sich für den Flug nach Düsseldorf meldeten, ist sicher nur eine kleine Randepisode, die keiner großen Erwähnung wert ist, weil wir ja letztlich doch noch pünktlich abfliegen konnten (die Nervosität, die mit der Inaussichtnahme eines verpaßten Fliegers einhergeht, kann sicher niemand verstehen...).
Naja, jedenfalls fehlen alle diese Dinge hier in diesem Blog und ich kann auch irgendwie das alles nicht mehr nachholen. Für mich bleibt jetzt, fast drei Monate später wieder mal nur die Feststellung, dass Amerika mehrere Reisen lohnt und die zurückliegende Tour von Los Angeles nach Denver und New York, zusammen mit zwei meiner Brüder eine wieder einmal tolle Erfahrung war. Und weils dort so schön war, ist die nächste Reise auch schon gebucht, diesmal über Weihnachten und Neujahr in New York/Connecticut.
Wer sich weiter interessiert und gerne noch mehr Bilder anschauen möchte, dem empfehle ich diese Fotoseite. Hier wird es auch in Zukunft immer mehr Bilder aus dem Archiv geben.

05 Oktober 2009

Neuer Tag, neues Touristen(-er-)leben

Okay, Tag 1 - für Sebastian - war warm (34°), feucht (irgendwo zwischen 60 und 80 % rel. Luftfeuchtigkeit) und anstrengend (dafür gibts noch keine Skala). Aber den nach oben strebenden New-York-Besucher (wiederum nur Sebastian) hindert dies nicht, das volle Programm auch am zweiten Tag zu fahren. Also ging es wieder hinein in den Big Apple, wiederum mit der Pendlerbahn, mit der man wunderbar aus Connecticut direkt ins Herz von Manhattan fährt. Für die Eisenbahner ist das der Grand Central Terminal, einer unterirdischer Kopfbahnhof, dessen Gleise aus allen Richtungen auf das riesige Bahnhofsgebäude zulaufen. Im Gleisbereich selbst ist die Temperatur bestimmt zehn Grad höher als draussen (34°+10°=44°) und erinnerte mich eine wenig an die vorher besuchten Wüsten, mit dem Unterschied, dass letztere sehr viel weitläufiger sind und erheblich dünner besiedelt. Der Schwung Menschenmasse, der aus dem Zug quillt, muss über einen engen Bahnsteig geleitet werden, bevor er sich in der großen Halle oder in der "Fressmeile" verläuft - abgesehen von den Schlagen vor den WC's. Von hier aus ging es für uns dann zu Fuß in irgendeine Richtung. In Europa würde man sagen "Richtung Zentrum" aber das ist in Manhattan etwas schwierig: hier ist alles Zentrum. Jedenfalls ging es erstmal auf der 42nd Street Richtung Westen bis zur Public Library. Ein Katzensprung von ca 500 Metern. Die Bibliothek ist in doppelter Hinsicht in Nutzung: durch Leser und durch schauende Besucher. Nach einem kurzen Taschen-Check stehen fast alle Räume offen. Die Atlantensammlung (war sie es wirklich?), die Sammlung der Bücher mit den Namen der Einwanderer (???), der große Lesesaal. Und hier gibt es ein echtes Highlight zu bewundern, eine der erhalten gebliebenen Gutenberg-Bibeln (B42), die, hinter dicken Glasscheiben, aber ansonsten völlig frei, zu bewundern ist. Als Fan der Buchdruckkunst und deren Verehrer - das muss in der Familie liegen - war das für mich natürlich ein Höhepunkt, obwohl ich gar nicht wußte, dass ein solches Stück hier ausgestellt wird. Sebastian hat sich noch protzig an einen der Lesetische gesetzt, aber ohne Bücher war das nur wenig glaubwürdig, aber immerhin: wenigstens mal hier gesessen.
Von den Tiefen der Bibliothek zum nächsten Himmelsstürmer ist es wiederum nur ein kleiner Hüpfer, den man zu Fuß erledigen kann. Das Empire State Building befindet sich zehn Straßenblöcke südwärts und magisch noch mehr Touristen an. Die Warteschlangen an den Aufzügen sind lang und die Eintrittsgelder so hoch wie das Gebäude selbst. Für uns hieß das: von unten nach oben schauen und mal im Inneren die Architektur bewundern, aber hohe Hochhäuser gibts auch noch andere und auch an anderen Tagen. Das ESB läuft nicht weg. Das Foto zeigt, wie der Tourist von unten bewundert...

Touristen aus dem Flachland

Grimaldis Pizza - in Brooklyn, unter der Brooklyn Bridge - sollte unser nächstes Ziel sein, aber in Amerika haben sich die Leute im Gegensatz zu uns Ostdeutschen an das Schlangestehen gewöhnt. Vor dem Restaurant standen die potentiellen Pizza-Esser in einer 100 Meter langen Schlange und begehrten Einlass. Das war uns auch wiederrum zu viel, zu lang und zu sonnig, so dass wir mit dem Taxi zur Brooklyn Brewery fuhren, um unseren Hunger in Bier zu ertränken. Die Brooklyn Brewery ist der dafür geeignete Or: in angenehm kühlen Hallen, zu deren Zutritt man token's erwirbt, die gegen Bier getauscht werden, trinkt man selbiges aus und begibt sich hernach in die brennende Sonne zurück. Glücklicherweise sind die Straßen hier nicht so stark befahren. Ein abschließender Spaziergang über die Bedford Ave und deren Läden, Kneipen und Gaststätten hilft ebenfalls, die verschiedenen Bestandteile des Brooklyner Biers abzubauen.
Fazit des Tages: für Brooklyn müßte man sich viel mehr Zeit und Muße nehmen. Für die Public Library viel mehr Zeit. Und für das Empire State Building viel mehr Geld.
Zurück in Trumbull gab es an diesem Abend noch ein wunderbares Grillfest mit Marks Nachbarn, einer Familie aus Vietnam. Die Leute waren zwar etwas reserviert, am späteren Abend und nach dem gemeinsamen Essen und Spielen mit den Kindern gab es noch viel zu hören aus dem Leben der Einwanderer, die von Vietnam aus per Boot "vor den Kommunisten" geflohen sind. Echt krass, was diese Leute erlebt haben, während wir ganz gemütlich vor 20 Jahren zur Demo gegangen sind... Das ist das Schöne an Amerika: die Leute kommen von überall her und fast jeder kann eine Lebensgeschichte erzählen, die den Zuhörer in ihren Bann schlägt. Leider leider habe ich von diesem wunderbaren Abend überhaupt kein einziges Foto gemacht...

26 September 2009

New York, New York

Manchmal hilft nur ein Neustart, Reset, Neuinstallation des Betriebssystems, neu einloggen - wie auch immer. Wir, das heißt, Bruder Sebastian und ich und Mark hatten uns das so schön ausgedacht: Ankunft in New York, JFK, dann Fahrt nach Connecticut, abends auf der patio grillen, amerikanisches Bier trinken und dann schlafen. Sebastian wollte dann am frühen Morgen aufstehen und uns gleich damit beginnen lassen, mit ihm alle Touristenattraktionen gleichzeitig zu erforschen. Ich dagegen hatte die Rechnung nicht mit dem amerikanischen Bier gemacht und fühlte mich am Morgen danach ziemlich schlecht. Essen und Trinken lagen schwer im Magen und dieser Umstand wiederum lag schwer auf dem allgemeinen Wohlbefinden. So konnte es nicht losgehen, aber eine Diskussion darüber auf Deutsch und Englisch hielt ich jetzt auch nicht für angebracht oder ausführbar. Also regelte ich die Angelegenheit allein und tatsächlich wirkte der ganze Vorgang befreiend, eben wie ein Neustart. Von einer Viertelstunde auf die nächste war ich fit, konnte Bastis Drängen nach Attraktionen in der Welthauptstadt mitfühlen. Los ging es mit einem kleinen Frühstück in einem breakfast restaurant und dann weiter mit der Bahn von Bridgeport zum Grand Central Terminal, mitten in Manhattan, großer Bahnhof, Startpunkt für uns "Zu-Fuß-und-Taxi-Touristen".
New York ist ohne Probleme ohne Auto erforschbar: die Subway bringt die Menschen zu den wichtigsten Knotenpunkten, den Rest erledigen die unzähligen gelben cabs, die von ebenso unzähligen wahnsinnigen (dazu später mehr) Fahrern durch den Straßendschungel gejagt werden. Igendwo stand mal, dass Taxis die zweithäufigste Spezies in New York sind. Nach Aliens und noch vor Menschen...

Ground Zero, Manhattan, August 2009

Als erstes haben wir uns an diesem Mittwoch auf den Besuch Südmanhattans verständigt: Ground Zero, dann eine Bootsfahrt zur Freiheitsstatue und dann mal weitersehen. Am Ground Zero ist immer noch im wesentlichen nur der ground zu sehen. Ein paar Betonetagen sind unter Straßenniveau entstanden aber sonst ist der Platz erschreckend leer. Sicher für Leute, die die Bebauung vor dem 11. September 2001 nicht gesehen haben, ziemlich unspektakulär. Durch das World Financial Center, dessen Wintergarten ging es dann für uns zu Fuß weiter zum Fährhafen. Diese gute Idee hatten viele Leute, das Wetter war hervorragend und die Warteschlange am Eingang zur Staten Island Ferry, die die Leute zur Freiheitsstatue bringt, war gut und gerne 300 Meter lang. Bestens versorgt durch Wasserverkäufer und Straßenkünstler. Das konnte uns allerdings nicht dazu verleiten, uns hier auch anzustellen. Also: Umstellung der Pläne. Danach ein kurzer Zu-Fuß-Abstecher zur Wall Street. Da Freitag und heller Tag war, herrschte hier ein reges Treiben. Ich kenne den Ort nicht vom Abend oder Wochenende, aber Bekannte haben mir erzählt, es sei beängstigend einsam hier, wenn die Börse und die Banken geschlossen haben. Die Straßenschluchten sind dann menschenleer, höchsten zwielichtige Gestalten treiben sich noch herum. Das Viertel ist eben hauptsächlich ein Viertel, in dem gearbeitet wird und in dem ein wesentlicher Teil der Arbeit ruht, wenn die NYSE, die New York Stock Exchange oder eben Wall Street geschlossen ist. Wenn allerdings gearbeitet wird, gehen von dem Ort die Schockwellen - positiv oder negativ - aus, die die ganze Welt zu erschüttern vermögen. Ängstlich beäugt man den Dow Jones, wenn mal wieder irgendwelche Daten veröffentlicht werden. Dieser amerikanische Aktienindex ist, wenn man so will, die Spitze der Pyramide des Weltweiten Finanzsystems, an dem jede Veränderung mehr oder weniger stark ankommt, indexiert und wieder nach unten zurückgeleitet wird. Antenne und Sender zugleich mit Unterstationen in aller Welt, zB. Frankfurt, London, Tokyo und wie sie alle heißen. Ob das ein gutes System ist? Keine Ahnung.

New York Stock Exchange - NYSE; hat jeder schonmal im Fernsehen gesehen.

Den Rest des inzwischen anegbrochenen Nachmittags verbrachten wir am Times Square und damit, zum Grand Central Terminal zurückzulaufen. Obwohl Manhattan doch recht groß ist, ist es nicht ganz unmöglich, einige Wege auch zu Fuß zu erledigen. Dann bekommt man auch mit, das der Glanz und die Glitzerwelt ziemlich konzentriert zusammenliegen, in den Parallelstraßen sieht es dagegen so öde aus, wie man es von einer Millionenmetropole nicht anders erwartet. Dennoch: New York - die Welthauptstadt.

Erlebt am 14.08.2009, gepostet am 26.09.2009 - die Arbeit ...

25 August 2009

Was du heut nicht kannst besorgen...

... verschiebe ruhig auf übermorgen. So ungefähr ist es mir mit dem Rest meines Reisereports gegangen. Erstmal in New York angekommen und das Touristen-Programm gestartet, blieb einfach keine Zeit mehr zum Schreiben. Also muss ich jetzt die ganzen fehlenden Tage nachholen, angefangen mit meiner Abreise in Denver am 13. August 2009. Ich hatte ja schon geschrieben, dass sich mein Hotel in Flughafennähe befand, also etwa 10 Meilen entfernt. Auch die Autovermietung hatte dort ihre Station, so dass ich das Auto direkt dort abstellen konnte. Es hätte auch noch andere Wege gegeben: ich habe mich schon gewundert, warum die Fahrzeuge auf dem Hotelparkplatz Zettel hinter der Windschutzscheibe hatten auf denen was von "Parkerlaubnis" stand. Meine Nachfrage an der Rezeption ergab, dass dies die Wagen sind, die von der Autovermietung direkt am Hotel abgeholt werden. Das heißt also, die Leute können hier übernachten und lassen sich morgens mit dem Shuttle-Bus zum Airport fahren, das Auto bleibt einfach auf dem Platz stehen. Irgendwann wird es sich der Eigentümer schon abholen - verrückte Welt. Ich habe das Auto brav zu Alamo gefahren, die Übergabe erfolgte problemlos und auch von dort ging es mit dem Shuttle zum Terminal. Einchecken, Sicherheitskontrolle, Monorail zum Abfluggate und dort wieder warten. Pünktlich ist dann das Flugzeug in Richtung New York gestartet und dort auch gelandet. Beim Flug über den Kontinent konnte ich noch schön die Landaufteilung bewundern: in der flachen Mitte der USA verlaufen die Landstraßen fast komplett parallel zueinander, die entstehenden Quadrate sind aufgefüllt mit runden Feldern: hunderte, tausende...
Im Osten dagegen überwiegen Waldflächen und von New York selbst habe ich beim Anflug gar nichts gesehen, es lag unter einer dicken grauen Wolkendecke. Als das Flugzeug darunter kam, schwebte es schon über dem Atlantik im Landeanflug auf JFK.
Dort habe ich erstmal auf mein Gepäck warten müssen, was dann aber irgendwann doch auf dem Karussell herangeschafft wurde, während Mark und seine Frau draussen mit dem Auto Runden drehen mussten. Die Kurzzeitparkzone vor dem Terminal ist eben nur zum Einsteigen gedacht. Nachdem das alles abgeschlossen war, ging es noch darum, meinen Bruder Sebastian abzuholen, der irgendwo in diesem Gewirr von Straßen und Terminals wartete, inzwischen entlassen von der Einreisebehörde. Aber auch das lief relativ problemlos ab, weil die Ausschilderung auch so großer Flughäfen wie JFK zuverlässig ist und das Straßensystem trotz der verwirrend verlaufen Fahr-Spuren sicher zum Ziel führt; in diesem Fall Terminal 8. Sebastian hat dort schon gewartet, so dass wir von dort direkt nach Connecticut starten konnten. Queens, Whitestone Bridge, Bronx, raus aus NYC, rein nach Connecticut. Trotzdem dauert die Fahrt lang, weil alle nach Hause wollen und ein verrückter Truck-Fahrer unbedingt den Merritt Parkway nehmen mußte, was im einen Totalschaden an seinem Anhänger einbrachte. Die Brücken sind einfach nicht hoch genug für diese Fahrzeuge...
Müde, aber zufrieden sind wir dann in Trumbull/Connecticut angekommen. Abendessen, ein paar amerikanische Bier - für mich war das alles etwas viel, so dass es mir am Morgen erst später besser ging...

Welcome to Bridgeport & Trumbull

20 August 2009

Wieder zu Hause - und ein wenig Vertröstung

Ich bin wieder zu Hause in Deutschland. Die letzte Woche in New York, mit Ausflügen in und um Connecticut, war sehr intensiv, so dass ich keinen Blogbeitrag mehr zustandebringen konnte. Ich will deshalb ein wenig vertrösten. Es steht ja ein oder mehr Wochenenden bevor und da kann ich dann die Berichte sozusagen nachreichen. Bis dahin muß ich aber noch ein wenig schlafen...

18 August 2009

Unterwegs

Ich habe zwar seit einigen Tagen nichts geschrieben, aber ich war trotzdem nicht untätigt: Zweimal New York und portland in Maine standen auf einem umfangreichen Touristenprogramm. Ich werde die nötige Reiseberichte nachholen...

In Manhattan

31 August 2008

Alles hat ein Ende...

... auch eine lange und ausgedehnte USA-Reise. In diesem Fall ist es meine. Die Arbeit ruft wieder, die Familie verlangt ihren Teil, das Geld ist über die Neige hinaus verbraucht worden. So habe ich mich also wie geplant am vergangenen Mittwoch von Mark zum John F. Kennedy Airport bringen lassen müssen, mich dort in mein Flugzeug gesetzt (gemeinsam mit einer überaus großen und die ganze Nacht lärmenden Schar Babies...) und bin zurück in das am Morgen des 28. August sehr graue Deutschland geflogen. Mit viel Wehmut habe ich meinen ersten Arbeitstag am Freitag geschafft und auch an der Familienfeier am Wochenende teilgenommen, die ja extra wegen mir auf den 30. 8. verschoben wurde.

Vorerst ist nur EXIT ONLY möglich...

Jetzt geht dann wieder der Alltag los mit all seinen Sorgen und Nöten, den Überraschungen und Freuden und schließlich kann ich ja auch zu Hause weiterträumen mit all dem, was ich aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten mitgebracht habe, z.B. die 3.190 Fotos, die Hefte und Broschüren aus den Nationalparks, die Tankquittungen (aua) für 5.664 Meilen (9.062km), die Hotelrechnungen, Postkarten, meine Texte hier im Blog, über die ich von vielen Leuten schöne Rückmeldungen erhalten habe und die ich, wie ich hier gerne nochmal schreibe, sehr gerne für Euch alle und für mich selbst geschrieben habe. Es hat mir große Freude gemacht, Erlebnisse und Eindrücke festzuhalten, zu recherchieren, meine Texte mit weitergehenden Informationen anzureichern und zu sehen, wie Leute darauf reagieren und selbst neugierig werden. Das Blog wird selbstverständlich im Internet bleiben und vielleicht noch den einen oder anderen Surfer anziehen. Später, wenn die ersten Alltage vorüber sind, möchte ich die Texte nochmal in eine eigene Webseite übernehmen, vielleicht hier und da noch etwas erweitern und natürlich von den mitgebrachten Bildern etwas mehr zeigen.
Auch, wenn ich momentan nichts konkretes für das nächste Jahr ins Auge fasse, Amerika wird von mir sicher nicht das letzte Mal besucht sein. Ganze Landstriche warten noch darauf, erkundet zu werden und schließlich kann man ja auch bei einem erstmaligen Besuch einer Gegend eine Menge verpassen, was dann nachzuholen ist. Für das Schlußwort im Reisereport-Blog 2008 kann es daher eigentlich nur eine Formulierung geben: Amerika, ich komme!

27 August 2008

Der größte Apfel der Welt

So könnte man die Stadt mit dem Beinamen "Big Apple" bezeichnen. 8,2 Millionen Einwohner und jeden Menge Gäste, die die endlosen, fast schnurgeraden Straßen überschwemmen. Das muß man einfach mal gesehen und erlebt haben, auch wenn hierfür wieder viel viel zu wenig Zeit übrig ist. Zum Glück habe ich New York City schon 2006 und 2007 besucht und so konnte ich in diesem Jahr mit besserem (wenn auch nicht ganz gutem) Gewissen in diesen Stadt-Dschungel einfahren. Von Bridgeport (Connecticut) geht das mit der Eisenbahn direkt bis in die Grand Central Station, die für alle Bahn- und Subway-Benutzer der Dreh- und Angelpunkt in der City ist. Von hier aus gelangt man dann mehr oder weniger einfach überall sonst hin in Manhattan und den umliegenden Stadtteilen (Queens, Brookly, Bronx, Staten Island). Ein wenig verwirrend sind die unterirdischen Stationen aber schon und noch dazu herrscht dort unter der Straße im Sommer eine Temperatur weit über 30 Grad. Wenn man erstmal sein Ziel erreicht hat, kann man wunderbar die Straßenzüge erlaufen und als Flachland-Tourist wie ich die Wolkenkratzer bestaunen. Überall, besonders aber am Times Square, in der 5th Avenue, in Chinatown und Little Italy sind irrsinnig viele Menschen auf den Gesteigen unterwegs - für europäische Gewohnheiten völlig unverständlich. Als kulturinteressierter Tourist könnte man hunderte Museen und Galerien besuchen. Ich habe das nicht gemacht (zur Entschuldigung: das MoMa habe ich in Berlin gesehen...). Am ersten Tag habe ich mir den Ground Zero angeschaut, um zu sehen, was inzwischen hier passiert ist und ob von den neuen Wolkenkratzern schon etwas zu sehen ist (nicht viel). Dann ein Bummel durch Chinatown und Pizza-Essen in Little Italy. Beide Stadtteile grenzen unmittelbar aneinander und es gibt ein komisches Gefühl, wenn man von asiatisch nach südeuropäisch wechselt, indem man einfach nur die Straße überquert. Auf der einen Seite werden in unzähligen Ramschläden Chinalampen, fragwürdige Uhren und roher Fisch angeboten (riecht unangenehm), auf der anderen Seite sitzen die Leute in Straßenrestaurants auf den Gehwegen, die Wäsche hängt aussen an den Fensters und die Schilder sind in lateinischen Buchstaben bedruckt. Aber Italien ist in New York auf dem Rückzug. Die asiatischen Geschäfte und Wohnugen drängen vor und teilweise entstehen sonderbare "Mischzonen", wo alles ineinander verschmilzt: Pizzeria neben China-Wäscherei, Fischladen neben Nobelrestaurant usw. Die Zeiten, wo alles wohlgeordnet war, sind wohl vorbei. Übrigens gibt es neben den Geschäften auch noch die fliegenden Händler, die nicht nur Rolex-Uhren anbieten und jeden Passanten auch darauf ansprechen - mit lauter Stimme: Uhren, mit gedämpfter Stimme: spezielle "Dienstleistungen"...
Heute, am zweiten Tag, stand unvermeidlich McSorley's Old Ale House auf der Besuchsliste: die älteste durchgehend geführte Kneipe der Stadt und wenn man sie von innen sieht, dann glaubt man das sofort. Der Boden wird mit Sägespänen ausgestreut, die Sanitärinstallationen sind von 1912 und unzähligen Bilder, Zeitungsseiten und sonstwas an den Wänden haben den Staub der Jahrzehnte angesetzt. Über dem Bartresen hängt die Lampe mit den Hühnerknochen von 1917, die seitdem nicht mehr gereinigt wurden und eine mehrere Zentimeter dicke Staubschicht tragen. Bier wird hier im Doppel ausgeschenkt: je ein helles und ein dunkles...

McSorley's Old Ale House, 15 E 7th Street, New York City

In dieser Kneipe kann man schon so einige Zeit verbringen, denn man kommt auch relativ schnell mit den anderen Gästen ins Gespräch, mit allerlei Leuten aus der Nachbarschaft, Touristen aus dem Umland oder Übersee oder (wie im vorigen Jahr) mit den Bauarbeitern von der Wolkenkratzerbaustelle nebenan... wie gesagt: Bier gibts nur im Doppelpack. Die unzähligen Attraktionen der Stadt aufzuzählen, überlasse ich professionellen Reiseführern. Für mich bleibt nach leider nur zwei Tagen wieder einmal nur die Feststellung: diese irre Stadt ist eine Reise wert und ich war bestimmt nicht das letzte Mal hier.

PS: es ist schon spät. Ich stelle später noch ein paar Bilder ein und ergänze den Text vielleicht noch.