26 Juli 2015

Wenn's nicht läuft, dann läuft's eben nicht...

Der heutige Samstag war so ein richtiger Fehl-Tag. Nichts wollte so richtig beginnen. Und ich habe nachgeschaut: es war vor etwa einem Jahr etwa das gleiche. Irgendwann ist ein Punkt erreicht, da braucht es einen Dämpfer, um dann neu zu beginnen - optimistisch gesehen.
Angefangen hatte alles beim Hotel in Page/Arizona. Schon bei der Buchung. Mein "Stammhotel", welches ich vorher schon zweimal besucht hatte, war ausgebucht. Also Alternative: Best Western Plus. Hört sich ja gut an, vor allem das "Plus" im Namen. Das Zimmer ist auch soweit in Ordnung, doch der ganze Rest: an Lahmheit nicht zu überbieten: vom Front Desk über den Aufzug bis hin zum Internet. Letzteres erinnert an gute alte 90er-Jahre, wo wir mit Einwahl-Modems unsere Webseiten geladen haben, bei 56kbit/s... Meine Frage am Front Desk, was da los ist? Naja, die ganze Region Page hat eben nur diesen einen Zugang.... Komisch, dass im Quality Inn gegenüber das ganze vor 3 Jahren wesentlich besser lief und selbst beim grossen M und im Restaurant heute Abend die Übertragungsraten deutlich besser waren...
Nächster Fehlschlag: meine Teilnahme an der Permit-Lotterie für The Wave: Ich bin pünktlich in Arizona gestartet. Das ist aber für Utah, wo die Lotterie stattfindet, genau eine Stunde zu spät und somit 30 Minuten nach Stichzeit. Der Ranger hat sich wohl auch gedacht: "Blöder Tourist. Kann nicht mal die Zeitzonen auseinanderhalten..." Dabei haben Utah und Arizona die gleiche, bloss hat Arizona keine Sommerzeit, ausser im Navajo-Reservat, aber Page liegt da gerade nicht mehr drin...
Nächster Punkt: Das Wetter. Ich habe noch einige Vorhaben auf der Liste, die Sonnenschein und Trockenheit erfordern, aber die Wetterprognosen sagen sonnig bis Platzregen voraus... Und sowas nennt sich Wüste...
Okay, den ganze Mist habe ich heute, nach meinem erfolglosen Ausflug zur Lotterie nach Kanab/Utah (70 Meilen hin und 70 Meilen zurück) erstmal weggeschlummert. Schliesslich habe ich ja auch mal einen freien Tag verdient.
Gestern, der 24. Juli, war übrigens noch ganz in Ordnung und ganz nach meinem Geschmack. Vom Bryce Canyon National Park bin ich morgens Richtung Page aufgebrochen und habe abgehakt, was vor 3 Jahren misslungen ist: die Cottonwood Canyon Road zu befahren. Einige Dutzend Meilen Schotterstrasse quer durch das Naturschutzgebiet, aber immerhin so gut erhalten, dass die Strasse für jeden Fahrzeugtyp noch geeignet ist. Andererseits aber wieder so einsam, dass man unterwegs aussteigen kann und nichts (!) hört. Wo gibt es sowas heute noch? Die Fotos der Stille: siehe unten.

Cottonwood Canyon Road

Grosvenor Arch


Da die Strasse so gut in Schuss ist, dauert die Fahrt etwa bis Mittags und da bietet sich an, noch eine andere Route auszuprobieren, die ich aber schon teilweise kannte. Gleich hinter der Kreuzung der Cottonwood Canyon Road kommt der kleine Ort Big Water und hier zweigt die Smokey Mountain Road ab. Auch diese habe ich ansatzweise schon 2012 ausprobiert, musste aber umkehren. Heute war der Plan, nur ein Stück zu fahren. Die ganze Strecke kam gar nicht in Frage. Also runter vom Asphalt und rein in den Staub. Vorher noch der Abzweig in die Smokey Hollow Canyon Road - kenne ich ja schon aus 2012. Aber die Strasse verändert sich mit jedem Platzregen und jeder Flash Flood und so musste ich nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen aufgeben und as Auto inmitten eines ausgetrockneten Flussbettes wenden und zurückfahren.

Hier war Schluss im Smokey Hollow Canyon: An dieser (auf dem Bild lächerlichen)
Stelle wollte mein Jeep nicht mehr hoch. Nach ca. 10 Versuchen habe ich dann gewendet.
Vorher musste ich ein paar Felsbrocken zur Seite räumen...

Dann aber kam der Aufstieg zur Black Mesa auf der oben erwähnten Smokey Mountain Road. Ich habe diese Strasse damals, 2012, abwärts genommen. Diesmal ging es erstmal nach oben. Leute, ich habe lange keine schweissnassen Hände mehr beim Autofahren gehabt, aber gestern war es mal wieder soweit... links geht es steil abwärts und rechts über mir hängen die Felsbrocken, bei denen man sich fragt, wodurch die eigentlich noch an Ort und Stelle gehalten werden. Zur Entschädigung oben auf der Mesa: Totenstille, wunderbare Landschaft und grandiose Aussichten auf die Canyons und das platte Land. Beim Runterfahren stellst du dir dann die Frage: "Verdammt, wo zum Geier kommt dieser Felsbrocken da auf der Strasse her? Der lag doch vorhin noch nicht da rum, oder????"

Oben angekommen und schon gewendet - auf der Black Mesa

So sieht sie aus, die Strasse...


Lag der Brocken vorhin auch schon da???


Der Ablaufberg...


Nochmal die Smokey Mountain Road


1 Kommentar:

Tine hat gesagt…

Sehr spannend deine Erlebnisse in der Einsamkeit. Einen Miniausschnitt (was die nassen Hände angeht) haben wir in Wolfsburg bei VW erlebt als Basti eine speziell gebastelte Strecke für solche Autos gefahren ist :-)....