Auf dem Rückweg sind mir in Alamogordo noch die vielen deutschsprachigen Werbungen aufgefallen: "DB-Schenker. Ihr Umzugsspezialist" oder "Self Storage - Wir würden uns freuen, Sie als Kunden begrüssen zu dürfen!", schön geschmückt mit Schwarz-Rot-Gold. Das ist natürlich kein Zufall. Auf der Holloman Air Force Base vor den Toren der Stadt gibt es auch einen Bundeswehrstützpunkt für die Flugausbildung. Daher gibt es in Alamogordo eine deutsche Gemeinde, deutsche Schulen usw. Schade, dass ich das nur vom Highway aus gesehen habe, besonders den "Kundenwunsch" hätte ich gerne noch fotografiert.
Heute dann war der Vormittag dem Städtchen Roswell gewidmet, besser gesagt, seiner jüngeren "Geschichte". Am 8. Juli 1947 berichtete die örtliche und überörtliche Presse über ein unbekanntes Flugobjekt nordwestlich von Roswell. Die Regierung erklärte am nächsten Tag, es handelte sich um einen Wetterballon, aber da war es schon zu spät. Im Laufe folgenden Jahrzehnte gab es unglaubliche Enthüllungen über fliegende Untertassen (flying saucer), ungewöhnliche Materialien bis hin zu Videos, die die Obduktion von Aliens dokumentieren. Und da die US-Regierung selbst herumeiern musste, um ihre eigenen, hochgeheimen Forschungsprojekte zu verschleiern, war natürlich der beste Boden bereitet für eine unglaublich UFO-Geschichte, die selbstverständlich von der Regierung geheimgehalten und unterdrückt wird. Alle Erklärungen und Veröffentlichungen von offizieller Seite sind - natürlich - Ablenkungsmanöver...
Ankunft der Aliens im UFO-Museum Roswell - die ratlosen Blicke sprechen für sich... |
Nun gut. Alles in allem hat diese Geschichte dazu geführt, dass Roswell eine gewisse Bekanntheit erhalten hat und ein kleines Museum widmet sich der Alien-Geschichte. Aber das ernsthaft. Ich habe keine Ahnung, ob die Angestellten dort das alles selber glauben, aber die Hingabe, mit der das hier alles aufrechterhalten wird - selbstverständlich bekommt das Museum keine staatlichen Zuschüsse - lässt da einige Rückschlüsse zu. Leider ist das Museum etwas text-lastig und alles auf Englisch. Die Regierung wollte wohl auch keine Leihgaben bereitstellen. Aber der Phantasie sind ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt und so gibt es eine grosse Menge an Bildern, Modellen und viele Fotos von "archäologischen Expeditionen" an die Absturzstelle. Selbstverständlich wird auch über andere ausserirdische Aktivitäten auf diesem Planeten unterrichtet: das geht von Area 51 bis hin zu Kornkreisen. Die echten Aliens werden sich kaputtlachen, wenn sie irgendwann tatsächlich mal kommen sollten.
Im Gift Shop kann man dann noch Tassen kaufen, falls zu Hause im Schrank welche fehlen... Ich hab mich für ein T-Shirt entschieden.
Alles in allem eine etwas freakige Show, aber wenn man schonmal in Roswell absteigt, dann ist das Museum auf jeden Fall ein Besuch wert.
Am Ende dieses Tages bin ich dann in Big Spring in Texas angekommen. Texas begrüsst seine Besucher mit dem typischen Bild: Ölpumpen wohin man schaut.
Ölpumpe auf einem Feld in Texas |
2 Kommentare:
Vielen Dank, ich hab' mich königlich amysiert. "... Tassen im Schrank ..."
"... Die echten Aliens werden sich kaputtlachen ..."
*im Komikzentrum getroffen*
Hi Mirko, vielen Dank für deine nette Einlassung. Da hab ich mich sehr gefreut :) M.
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