Also gab es eine unvollständige Waffel heute und dann bin ich abgefahren Richtung Mount Evans, einer der Viertausender-Berge Amerikas westlich von Denver. Erst ging es ein Stück über die Interstate 70, dann hinein in den Wald und auf etlichen Serpentinen nach oben. Nach Bezahlung einer Gebühr von $10 ging es dann immer weiter hinauf in die Bergwelt der Rocky Mountains. Der Park-Führer informiert, dass je 1000 Fuß Höhenunterschied vergleichbar eine Strecke von 600 Meilen nach Norden Richtung Arktis zurückgelegt wird, also man kommt in immer weiter arktisch geprägte Landschaften. Recht bald ist auch die Baumgrenze überschritten und es gibt nur noch Felsen und Gräser, dazwischen kristallklare Bergseen und vereinzelt noch einige Schneefelder an den Hängen. Die Straße wird schmaler auf beiden Seiten immer abenteuerlicher: auf der Bergseite ziemlich bröckelig aussehende Felswände, Überhänge, abgestürzte Steine, auf der Talseite geht es steil abwärts, Leitplanken gibt es schon lange nicht mehr und die Straße ist so schmal, dass das an der Abgrundseite fahrende Fahrzeug ganz vorsichtig balanciert. Eigentlich kann ja überhaupt nichts passieren, aber mir wurde doch etwas komisch in diesen Situationen.
Strasse zum Mount Evans |
Knapp unter dem Gipfel liegt der Parkplatz, auf ca. 4.300m Höhe über NN. |
Die Abreise gestaltete sich für mich ebenso unproblematisch wie die Anreise, nur die Entscheidung, was mit dem Rest des Tages zu tun sei, machte mir noch Gedanken. Ich entschied mich dann doch für das Hotel, denn nach den Erlebnissen der letzten anderthalb Wochen macht sich jetzt doch eine gewisse Müdigkeit bemerkbar und das Interesse an weiteren Nationalparks ist erstmal gedeckt und die Wüste liegt ja nun sowieso hinter den sieben Bergen. Also runter nach und durch Denver hindurch. Mein Hotel für die letzten zwei Nächte liegt in Aurora, nahem dem Airport, von dem es am Donnerstag für die letzte Woche nach New York geht.
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